Mit über 70 eine WG gegründet
Kurz vor dem Tod ihres Mannes tat Rosmarie Keller einen mutigen Schritt: Sie nahm eine Studentin als Untermieterin bei sich auf.

Wenn Rosmarie Keller zurückdenkt, daran, wie sie sich gefühlt hat vor einem Jahr, schüttelt sie den Kopf. «Nein», sagt sie, «das war so anders, so traurig.» Ihr Mann war krank und lebte seit einigen Monaten in einem Pflegeheim. Sie besuchte ihn häufig, blieb jeweils mehrere Stunden bei ihm. Abends kehrte sie in ihre leere Wohnung in Albisrieden zurück und fühlte sich einsam. Trotz ihrer grossen Familie, ihrer sechs Enkelkinder, ihres Freundeskreises. Plötzlich, sagt Rosmarie Keller, sei niemand mehr da gewesen, der so intensiv an ihrem Leben Anteil genommen habe wie ihr Mann.