Oberster Zürcher Stadtpolizist geht: «Mit Daniel Leupi hat das nichts zu tun»
Die Stadt Zürich muss sich auf die Suche nach einem neuen Polizeikommandanten machen. Philipp Hotzenköcherle lässt sich nach 16 Jahren an der Spitze frühpensionieren.

Die Stadt Zürich muss sich auf die Suche nach einem neuen Polizeikommandanten machen. Philipp Hotzenköcherle, seit 1997 an der Spitze der «Stapo», geht Ende Mai 2013 in Pension. Der 63- jährige Jurist lässt sich frühpensionieren.
Es sei ein idealer Zeitpunkt, um abzutreten, sagte Hotzenköcherle heute Donnerstag auf Anfrage. Die grossen Reorganisationsprojekte der vergangenen Jahre seien abgeschlossen und keine grossen Baustellen mehr vorhanden.
Daniel Leupi kein Grund abzutreten
Auch mit dem neuen Polizeivorsteher Daniel Leupi habe sein früher Abgang nichts zu tun. «Er ist bereits zwei Jahre im Amt. Wir haben offen und gut zusammengearbeitet.» Als Polizeikommandant sei es seine Aufgabe, politische Vorgaben umzusetzen und nicht diese zu kommentieren. In seinen Amtsjahren habe er aber mit wechselnden Polizeivorständen, wie vor Leupi auch mit Robert Neukomm oder Esther Maurer, stets sehr gut zusammengearbeitet.
Der Grund liege vor allem im Privaten. «Dieses kommt bei der Arbeit als Kommandant zu kurz», sagte Hotzenköcherle. Er sei zwar kein bisschen müde und gehe immer noch «jeden Tag gerne zur Arbeit». Es sei nun aber ein guter Zeitpunkt, sich auf seine Familie konzentrieren zu können. Ausserdem wolle er seine Tage auch einmal wieder selber gestalten.
2100 Mitarbeiter unter sich
Hotzenköcherle ist seit 1982 für die Stadtpolizei tätig und arbeitete sich vom Chef des Verkehrskommissariats 1 über verschiedene andere Führungsfunktionen zum Kommandanten hoch. Dort steht er nun 2100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor.
Sie sind es auch, die Hotzenköcherle als Highlight seiner langjährigen Arbeit bezeichnet. Er sei sehr stolz auf sie. Obwohl die Gesellschaft der Polizei gegenüber immer respektloser werde, stünden sie jeden Tag hin und meisterten ihre Aufgaben erfolgreich.
Wegen mehrerer Vorfälle in der Kritik
Dämpfer kennt der Kommandant gemäss eigenen Aussagen nicht. Was andere als Dämpfer bezeichnen würden, seien für ihn gute Gründe, ein Problem anzugehen. «Nicht noch einmal erleben» will der oberste Polizist aber das Jahr 2002, als die Stadtpolizei wegen mehrerer Vorfälle in die Kritik geriet.
So musste damals einem unbeteiligten Passanten ein Bein amputiert werden, weil ein Polizeifahrzeug ihn rammte und an eine Hausmauer drückte. Die Polizisten fahndeten nach einem Einbrecher.
Im gleichen Jahr sollen Drogenfahnder einen damals 19-Jährigen bei einer Kontrolle verprügelt haben. «Das waren Fälle, die mich schwer belasteten», sagte Hotzenköcherle weiter. Er und das ganze Korps hätten aber viel daraus gelernt.
In Zukunft freut sich Hotzenköcherle «mal wieder ein Buch ganz durchzulesen» und er will der Taucherei, welche er «angefressen und intensiv» betreibe, mehr Platz einräumen. Seine Stelle wird in den kommenden Tagen öffentlich ausgeschrieben.
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