So fährt Zürich Auto
Die Kinder in die Schule bringen, alleine zur Arbeit pendeln, mit dem Auto in die Berge fahren: Wo und wie die Zürcherinnen und Zürcher am liebsten Auto fahren und wer auf die Bremse tritt.

Das Auto bleibt das wichtigste Verkehrsmittel im Kanton Zürich, obwohl seit der Jahrtausendwende immer mehr auf den öffentlichen Verkehr (ÖV) oder das Velo umsatteln. Dies geht aus den Erhebungen «Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2015» hervor, welche das Statistische Amt des Kantons Zürich heute Dienstag veröffentlichte.
Die Befragung findet regelmässig im Auftrag der Bundesämter für Statistik (BFS) und für Raumentwicklung (ARE) statt. Erfasst wird eine repräsentative Stichprobe der Schweizer Bevölkerung ab sechs Jahren zu ihrem Mobilitäts- und Verkehrsverhalten im Alltag. Landesweit wurden 57'090 Personen befragt, im Kanton Zürich waren es 6433.
56 Prozent nutzen das Auto täglich
Von den Befragten gaben 57 Prozent an, ihre Tagesdistanzen mit dem Auto zurückzulegen, 32 Prozent tun dies mit ÖV, 9 Prozent zu Fuss, per Velo oder E-Bike. Die verbleibenden drei Prozent gingen auf das Konto anderer Verkehrsmittel wie Motorrad, Taxi oder Reisecar.

Den Löwenanteil bei den Autofahrten macht der Freizeitverkehr aus - nämlich 60 Prozent. Auch für Geschäftsfahrten wird es häufig genutzt und für sogenannten Service- und Begleitwege – also beispielsweise wenn man die Kinder zur Schule oder betagte Personen zum Arzt fährt. Zwei Drittel aller Autokilometer legen die Zürcherinnen und Zürcher schliesslich zum Einkaufen zurück.
Beim Pendeln dominiert das Auto nicht
Das Pendeln zum Arbeits- oder Ausbildungsplatz ist gemäss Statistik der zweithäufigste Grund, um sich im Auto von A nach B zu bewegen. Während Arbeitnehmer jeden zweiten Kilometer im Auto abwickeln, nutzen Personen in Ausbildung allerdings hauptsächlich den Zug.
Dass viele mit dem Auto zur Arbeit fahren, spiegelt sich auch in den Nutzungszeiten wieder. So sind zwischen 7 und 8 Uhr morgens fast neun Prozent der Zürcher Bevölkerung im Auto unterwegs. Nach 16 Uhr nimmt die Intensität der Autonutzung nochmals zu und erreicht kurz darauf den Tageshöchststand: Zwischen 17 und 18 Uhr sitzen zwölf Prozent der Zürcherinnen und Zürcher am Steuer. Anschliessend flaut der Verkehr bis Mitternacht wieder ab.
Zwischen 17 und 18 Uhr sitzen zwölf Prozent der Zürcherinnen und Zürcher am Steuer.
Auf Arbeitswegen sitzt in neun von zehn Fällen nur der Fahrer oder die Fahrerin im Wagen. Im Freizeitverkehr sind es gemäss Statistik «durchschnittlich nahezu zwei Personen». Dieser sogenannte Besetzungsgrad von 1,5 Personen pro Auto habe sich seit Mitte der 90er nicht verändert. Männer nutzen das Auto häufiger als Frauen, und Leute in mittlerem Alter intensiver als Junge und Alte.
Entscheidend ist das Einkommen
Entscheidend ist auch das Einkommen bei den Autofahrten. Zürcherinnen und Zürcher, die monatlich unter 4000 Franken verdienen, nutzen das Auto nur für knapp 40 Prozent aller Kilometer. Ist das Haushaltseinkommen höher, steigt der Marktanteil des Autos auf rund 60 Prozent.

Zwischen der Stadt- und der Landbevölkerung im Kanton gibt es allerdings klare Unterschiede: Die Anwohner der Stadt Zürich legen im Schnitt nur leicht mehr als 40 Prozent ihrer Tagesdistanz mit dem Auto zurück. Ausserhalb von Zürich nutzen mehr als die Hälfte der Kantonsbevölkerung das Auto für individuelle Fahrten - sogar in Winterthur. Den grössten Anteil hat das Auto mit jeweils etwa zwei Dritteln der Tagesdistanz im Furttal, im Knonaueramt und im Glattal. Das Furttal liegt sogar über dem landesweiten Mittel.
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