Teenager verprügelte Behinderten «aus reiner Freude an Gewalt»
Am Neujahrstag 2009 wurde ein Gehbehinderter Opfer einer brutalen Prügelattacke. Minutenlang schlug ein Jugendlicher auf sein Gesicht ein. Heute beginnt der Prozess gegen den Täter.

In der Unterführung der Quaibrücke am Zürcher Bellevue kam es am 1. Januar 2009 zu dem fatalen Vorfall. Ein Gehbehinderter wurde um 3 Uhr von drei Jugendlichen überfallen. Einer von ihnen verprügelte den Mann aufs Übelste. Er muss sich heute vor dem Zürcher Bezirksgericht verantworten: Ihm wird versuchter Mord vorgeworfen.
Laut Anklageschrift habe der eingebürgerte Sohn eines Marokkaners und einer Französin dem Opfer «aus reiner Freude an Gewalt» fast zwei Minuten lang immer wieder kräftig mit beiden Füssen auf dem Gesicht herumgestampft, «als würde er etwas zertreten wollen». Damit habe der damals 18-jährige Angeklagte den Tod des Mannes in Kauf genommen.
«Ich habe mir gewünscht, die Täter wären tot»
«Am Anfang habe ich mir gewünscht, die Täter wären tot», sagt das heute 46-jährige Opfer gegenüber «20 Minuten». «Jetzt hoffe ich, sie erhalten eine gerechte Strafe.» Der Mann leidet noch heute unter starken Gesichtsschmerzen, Angstzuständen und Schlafproblemen. Sein Gesicht und sein Schädel werden durch mehrere Platten zusammengehalten, heisst es in der Pendlerzeitung weiter.
Der Anwalt des Opfers, Martin Hablützel, will sich heute dem von der Staatsanwaltschaft geforderten Strafmass anschliessen. Es ist das erste Mal in der Schweiz, dass bei einem solchen Fall dem Täter nicht versuchte Tötung, sondern versuchter Mord vorgeworfen wird. Sollte der junge Mann verurteilt werden, könnte ihm sogar eine lebenslängliche Strafe drohen.
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