Wenn Elefanten singen und Drohnen tanzen
Im Zürcher Hauptbahnhof läuft noch bis heute Abend der Schweizer Digitaltag. Eine Entdeckung lohnt sich besonders.
Bob Sumners Liebling ist ein kleiner Elefant. Nicht irgendein Elefant, sondern Professor Peanuts, also einer, der singen kann und dazu mit dem dicken Bauch schwingt. Entwickelt hat ihn Sumners Crew an der ETH Zürich. Er selbst ist Computerwissenschafter und ETH-Professor – und fasziniert von der neuen Technologie mit dem sperrigen Namen «Augmented Reality». Sie kann die echte und die virtuelle Welt verknüpfen.
Video: Digitale Zeichnungen erwachen zum Leben
Die Erfindung seines Teams präsentiert Sumner heute am Schweizer Digitaltag im Zürcher Hauptbahnhof. Die nötige App, GTC Showcase, ist ebenfalls seit heute öffentlich zugänglich. Wer sie nutzt, kann speziell hergestellte Figuren, wie Professor Peanuts, zum Leben erwecken, mit virtuellen Instrumenten spielen und Kunstgemälde verändern. Das sieht alles herzig comicmässig aus, man fühlt sich, als hätte man einen Mini-Disneyfilm auf dem Tisch.
Gedacht ist der virtuelle Spielzeugkasten für Kinder. Am Stand der ETH drängten sich heute Vormittag aber hauptsächlich Erwachsene und bestaunten den singenden Elefanten. Dieser ist übrigens so programmiert, dass er merkt, wenn er alleine auf der virtuellen Bühne steht oder mit der Comic-Sängerin auftritt. Je nachdem soliert er oder singt im Duett.
Leuthard fordert Offenheit
Die App, die Zeichnungen belebt, gehört zum Interessantesten, was der Schweizer Digitaltag heute zu bieten hat. Vielleicht nebst Roboter «Pepper», der intelligenten Maschine, die auch mal Hände abklatscht.
CVP-Bundespräsidentin Doris Leuthard hat den Digitaltag heute Morgen eröffnet. Organisiert hat ihn der Verein Digital Switzerland, bei dem unter anderem Firmen wie ABB, Coop oder Adecco Mitglied sind. Ihr Ziel: den digitalen Wandel in der Schweiz vorantreiben. An mehreren Bahnhöfen in der Schweiz gibt es deshalb insgesamt rund 100 Veranstaltungen zum Thema.
Bilder: Impressionen des Digitaltags
In ihrer Eröffnungsrede betonte Leuthard, wie wichtig es sei, offen zu sein gegenüber den neuen Technologien. Die Schweiz befindet sich diesbezüglich zurzeit noch nicht an der Spitze. Es sei aber im Sinn des Bundesrats, hier aufzuholen. Zu Beginn ihrer Rede kam für Sekunden jedoch auch Leuthards Skepsis zum Ausdruck. Der bekannte Cyber-Magier Marco Tempest hielt ihr eine seiner Drohnen entgegen, die kurz zuvor auf seinen Befehl durch die Luft getanzt waren. Leuthard begutachtete die kleine Maschine stirnrunzelnd, bevor sie sie entgegennahm.
Schweizer Digitaltag noch bis heute Abend, 20 Uhr im Zürcher Hauptbahnhof.
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