Bienen essen statt wegwerfen
Bienenlarven gelten in Asien längst als Delikatesse. Forscher wollen, dass sie als Lebensmittel zugelassen werden. Damit liesse sich tonnenweise Abfall vermeiden.
Was Daniel Ambühl in der Pfanne anbrät, sieht zwar aus wie Bohnen. Tatsächlich aber sind es Bienenmaden. Die rund einen Zentimeter grossen Larven lösen sich in Hitze und Öl langsam aus der Wabe und blähen sich auf. Nach dem Braten zupft Ambühl die braunen Larvenhäutchen weg.
Den ungewöhnlichen Snack bereitet der Insektenforscher auf der Stadionbrache Hardturm in Zürich zu. Es gibt Bienenmaden in Soja, Honig und Salz angebraten, dazu Pizzabrot und den japanischen Reiswein Sake. Die Maden schmecken süsslich und nussig, die Konsistenz erinnert an Shrimps. «Was in Japan als Delikatesse gilt, soll man dereinst auch hier essen können», sagt Ambühl. Zusammen mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) forscht er zurzeit über essbare Insekten, auch hier auf der Brache.