Denkmal für die Zürcher Opfer von Hexenverfolgungen
79 Menschen wurden in der Stadt Zürich als vermeintliche Hexen gefoltert und hingerichtet. Nun ruft der pensionierte Staatsarchivar Otto Sigg dazu auf, sie zu rehabilitieren und ihnen ein Mahnmal zu setzen.
Als vor fünf Jahren in Glarus Anna Göldi rehabilitiert wurde, fand dies als «Hexenbegnadigung» auf der ganzen Welt Widerhall. Letzte Woche erschien die erweiterte Ausgabe von Walter Hausers Buch über Anna Göldi, in dem er im Anhang den mühsamen Weg bis zur Rehabilitierung beschreibt.
Darin kommt auch der ehemalige Zürcher Staatsarchivar Otto Sigg zu Wort. Er fordert: «Weitere Hexenrehabilitierungen müssen folgen, insbesondere im Kanton Zürich.» Otto Sigg hat letztes Jahr die Originalquellen zu den Zürcher Hexenprozessen mit Todesurteilen in einem Buch aufgearbeitet. Sie zeugen von unsäglicher staatlich und kirchlich anerkannter Grausamkeit, die zwischen 1478 und 1701 in der Stadt Zürich 75 Frauen und vier Männern das Leben kostete.