Zürich – eine Stadt hält den Atem an
Protokoll eines Wochenendes im Ausnahmezustand, von Tagen zwischen Hysterie und Gleichgültigkeit.

Beim Zürcher Hauptbahnhof, an der Tramhaltestelle, sitzt der alte Mann mit den kaputten Sandalen, eingehüllt in fleckige Decken. Für gewöhnlich redet er mit den Wartenden, die keine Zeit zum Warten haben.
Heute bleibt der alte Mann stumm. Er kaut zufrieden an seiner Zigarette und schweigt. Als würde er erkennen, dass er der König ist. Ein König des Wartens, dieses Gefühls zwischen ungewissem Abwarten und zaghaftem Erwarten. Dieses Gefühl hat die ganze Stadt infiziert, und der alte Mann thront darüber.