Fischen für eine sichere Route
Ein SP-Postulat will die Einschränkungen für Angler am unteren Seebecken rund um Bürkliplatz und Bellevue aufheben. Das soll auch die Sicherheit unter der Quaibrücke erhöhen.

Touristen starten oder beenden am Bürkliplatz ihre Schifffahrt auf dem Zürichsee, der Verkehr quält sich über die Quaibrücke, im Sommer ist das rechte Ufer rappelvoll. Das untere Seebecken zwischen Bürkliplatz und Seebadi Utoquai ist ein gut bevölkerter Flecken Zürichs. Doch nicht nur die Menschen fühlen sich hier wohl (oder müssen da einfach durch), auch die Fische tummeln sich am nahrungsreichen Flaschenhals zur Limmat in Massen. Und wo Fische sind, da sind auch die Fischer nicht weit. Könnte man meinen.
Eine Verfügung von 1995 schränkt das Angeln rund um den Bürkliplatz, das Bellevue und die Quaianlagen aber stark ein. So darf auf der Quaibrücke nur auf der Seeseite, auf den Schiffstegen der Zürcher Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) am Bürkliplatz nur zu gewissen Zeiten und auf der rechten Seeseite zwischen Riviera und Seebad Utoquai gar nicht gefischt werden.
Mehr soziale Kontrolle
«Diese Verfügung ist veraltet und eine zu starke Einschränkung der Hobbyfischerei», sagt Kantonsrat Andrew Katumba (SP, Zürich). Er hat ein Postulat zuhanden des Regierungsrats eingereicht. Dieses sieht vor, dass die Fischer auf dem äussersten Steg der Limmatschifffahrt (Etzelsteg) ohne zeitliche Beschränkung ihre Ruten auswerfen dürfen. Und vor allem fordert es eine Aufhebung des Verbots auf der rechten Seeseite. Das Angeln auf der Quaibrücke soll dagegen auch auf der Seeseite verboten werden, weil das Fischen auf Brücken aus tierschutzrechtlichen Gründen auf Bundesebene untersagt sei.

Katumba, selber Angler, geht es aber nicht nur um die attraktiven Fischgründe. Vielmehr sorgt er sich auch um das «subjektive Sicherheitsgefühl der Passantinnen und Passanten» – und um die Sauberkeit unter der Quaibrücke. «Hier bilden sich oftmals Szenen oder aber der Ort wird als Pissoir missbraucht.» Die Fischer sollen vor allem zu Morgen- und Abendstunden für mehr soziale Kontrolle sorgen – «am Tag fängt man keine Fische. Die Angler stehen schon ab 4 Uhr an ihren Plätzen», sagt Katumba. «Ich will nichts dramatisieren, es soll Orte geben, an die sich beispielsweise Jugendliche zurückziehen können. Aber diese Unterführung ist wirklich kein schöner Ort zum Abhängen – dafür ideal für Hobbyfischer.»
Verwaltung in der Pflicht
Der Fischereiverband Kanton Zürich unterstütze die Aufhebung von Verboten grundsätzlich, sagt Sacha Maggi, Leiter der Fachgruppe Zürichsee im Verband. «Gerade die Uferfischerei ist am Zürichsee stark genug eingeschränkt.» Die Forderung der Fischer habe er schon früher an Baudirektor Markus Kägi (SVP) herangetragen, sagt Katumba. Dieser habe ihm versichert, dass er Schritte einleiten wolle – habe dies aber in den letzten Monaten verschleppt. Mit dem Postulat solle jetzt die Verwaltung in die Pflicht genommen werden. Diese reagiert positiv: «Ich bin überzeugt, dass wir eine konstruktive Lösung finden werden», sagt Andreas Hertig, Adjunkt Fischerei der Fischerei- und Jagdverwaltung. «Dabei ist es wichtig, dass alle Akteure – Kanton, Stadt, ZSG, Fischereivertreter – eingebunden werden.»
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