«Ich habe den lieben Gott nie am Telefon»
Als erste Pfarrerin an Zürichs Hauptkirche eroberte Käthi La Roche vor zwölf Jahren eine Männerdomäne. An Ostern verabschiedet sich die 63-Jährige von der Grossmünster-Gemeinde.

Sie wirkten als erste Pfarrerin in Zwinglis Kirche. War das für Sie und das reformierte Zürich etwas Spezielles?
Ja. Ich war stolz, dass die Wahl auf mich fiel. Und stolz auf unsere Kirche, dass sie einer Frau diesen Platz einräumt. In anderen Konfessionen wäre das ja nicht möglich. Obwohl die Frauen in der reformierten Kirche ihren Platz heute selbstverständlich einnehmen, war diese Wahl nicht ganz selbstverständlich. Sie bedeutete einen Einbruch in eine Männerdomäne. Die Altstadtkirchen mit ihrer grossen Ausstrahlung waren immer von Männern besetzt. Darum nenne ich das Grossmünster gerne «Notre-Dame de Zurich».