Literaturmuseum Strauhof soll erhalten bleiben
Mit einem dringlichen Postulat wollen Grüne und AL verhindern, dass das Literaturmuseum Strauhof geschlossen wird. Die Bürgerlichen sprachen in der Gemeinderatsdebatte von «Kultur-Förderwahn».

Das Stadtparlament, der Gemeinderat, hat am Mittwoch ein dringliches Postulat mit 78 zu 42 Stimmen überwiesen, das den Stadtrat auffordert, Möglichkeiten zu prüfen, um das Zürcher Literaturmuseum Strauhof zu erhalten.
Der Stadtrat will 2015 das Museum schliessen und im Gebäude in der Innenstadt ein «Literaturlabor für junge Leute (JULL) einrichten. Einer allfälligen privaten Trägerschaft bot er aber Unterstützung an. Als dieser Entscheid des Stadtrats bekannt wurde, hagelte es laute, heftige Kritik - auch aus dem Ausland.
«Mut des Stadtrats»
Zwei dringliche Postulate von Grünen und AL verwiesen auf die Ausstrahlung des einzigen Literaturmuseums der Schweiz über die Stadt-, Kantons- und Landesgrenzen hinaus. Es gelte, dies zu erhalten. Der Stadtrat solle Lösungen suchen, auch mit alternativen Trägerschaften. Das Junge Literaturlabor sei zwar auch wünschenswert, dürfe aber nicht das renommierte Literaturmuseum verdrängen.
Gegen die Postulate votierten SVP und FDP. Ein SVP-Sprecher kritisierte den «Kultur-Förderwahn der Stadt» und lobte den «Mut des Stadtrats, einem Nischenangebot «den Stecker zu ziehen. Nicht zuletzt gehe es um viel Geld und dies angesichts knapper städtischer Finanzen: Der Selbstfinanzierungsgrad des Strauhof sei tief. Aber auch auf das Literaturlabor könne man durchaus verzichten.
Neue Akzente in der Literaturförderung
Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) verwahrte sich gegen den «Förderwahn». In der Literaturförderung wolle die Stadt Zürich neue Akzente setzen. Die finanziellen Rahmenbedingungen hatten tatsächlich eine Rolle gespielt sie seien aber nicht der Grund für den Entscheid gewesen.
Man wolle am Ziel Literaturmuseum festhalten, sagte Mauch. Auch sollten weiterhin Literaturausstellungen stattfinden nicht aber organisiert von der Stadt. Noch vor den Sommerferien würden die Ergebnisse von Abklärungen der Möglichkeiten bekanntgegeben.
Schliesslich überwies die Mehrheit des Gemeinderates das Postulat, das einen Verzicht auf die Museums-Schliessung beinhaltete. Das andere, das die Einrichtung des JULL unabhängig vom Museum vorschlug, wurde knapp mit 61 zu 60 Stimmen abgelehnt.
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