Mit unfairen Mitteln zur ersehnten Mietwohnung
Tagesanzeiger.ch-Leser diskutieren darüber, wie man in Zürich am einfachsten zu einer Wohnung kommt. Besonders ein Vorschlag erregte die Gemüter vieler Leser.

«Ich habe gute Erfahrungen gemacht durch direkte Kontaktaufnahme mit der Verwaltung und Aushandeln eines höheren Mietzinses.» Das schlägt Tagesanzeiger.ch-Leser Moses Maimon vor. Sein Tipp, um in Zürich einfacher an eine Wohnung zu kommen, stiess vielen Lesern sauer auf.
Die meisten antworten mit Unverständnis. Maimons Vorgehen wird als marktschädigend bezeichnet. «Wo bitte ist der Unterschied zwischen Schmiergeldzahlungen und individuellem Verhandeln des Mietzinses?», fragt Nono Devidora rhetorisch. Das sei absurd, egoistisch, asozial und drücke die Mieten nach oben, wird argumentiert. «Ich hoffe ja schwer, dass dies sarkastisch gemeint ist», schreibt Daniel Mächler.
«Es gibt kein Recht auf Wohnraum in der Stadt»
Doch der Vorschlag findet unter den Lesern auch Anklang: «Die Marktmiete löst das Problem und der Wohnungsmarkt gelangt ins Gleichgewicht», glaubt Martin Fürst. Angesichts der Tatsache, dass so viele in der Stadt wohnen wollen, seien die Mieten viel zu günstig, findet Thomas Frei. Ausserdem gebe es kein Recht darauf, in der Stadt zu wohnen.
Das sieht Walter Angst vom Mieterverband anders: «Es gibt ein gesellschaftliches Interesse nach sozialer Durchmischung in der Stadt, und daran sollten wir festhalten», bekräftigt er auf Anfrage von Tagesanzeiger.ch. Bisher habe er noch nie von Fällen gehört, in denen Interessenten dem Vermieter einen höheren Mietzins anbieten, um die Wohnung zu erhalten. «Aber es ist wohl das Dümmste, was man machen kann.» Es habe Konsequenzen auf die Mieten im Quartier und sei ökonomisch wenig sinnvoll, weil davon nur der Vermieter profitiert.
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