Die Lösung für Zürichs Velo-Ärger
Es ist Filippo Leuteneggers neuster Coup: Wie er das Veloproblem zwischen Bellevue und Pfauen lösen will.
Es ist bereits Gewohnheit, dass das Zürcher Tiefbauamt an seiner Jahresmedienkonferenz mit einer Überraschung aufwartet. FDP-Stadtrat Filippo Leutenegger weiss genau, dass er so das Publikum anlockt. Und nur so ist zu erklären, warum sich am am heutigen Donnerstagmorgen nahezu 30 Medienleute für die neusten Baustellenprojekte auf Zürichs Strassen interessierten.
Seinen neusten Coup sparte sich Leutenegger bis zum Schluss der Präsentation auf. Es geht schliesslich um einen Lösungsansatz für eine vieldiskutierte Veloroute an der Rämistrasse. Dort hats kaum Platz, die Strasse ist für Fahrradfahrer ein Nadelöhr.
Neu sollen Velofahrer und Fussgänger nun auf einer Art «Balkon» im Bereich der Stützmauer verkehren. Das Trottoir auf der Seite des Parkhauses würde aufgehoben, der obere Weg zum Eingang der Kantonsschule Hohe Promenade bliebe aber erhalten. «Ich fand diese Idee so bestechend, dass ich sie niemandem vorenthalten wollte», sagte Leutenegger.
Schieben Sie den Regler nach links um die Velobalkon-Idee von Filippo Leutenegger zu sehen.
Auf dem Zubringer ins Hochschulquartier fehlt der Velostreifen gänzlich, ein Vorfahren ist wegen der engen Platzverhältnisse kaum möglich. Viele Fahrradfahrer weichen deshalb aufs Trottoir aus, was die Polizei immer wieder in grossen Bussenaktionen ahndet. Deshalb hat der Gemeinderat den Stadtrat schon 2015 beauftragt, eine Weisung für eine durchgehende Veloroute entlang der Rämistrasse auszuarbeiten.
Mit dieser Massnahme würde zusätzlich der Veloverkehr oberhalb des Stadelhofens Richtung Seefeld geleitet und die Verteilung beim Heimplatz angepasst. Vom Pfauen Richtung See gäbe es einen neuen Velostreifen. Leutenegger konnte sich an dieser Stelle ein eigenes Schulterklopfen für seinen Einsatz fürs nicht motorisierte Zweirad nicht verkneifen: «Langsam dürfen wir uns Velostadt Zürich nennen.» Bloss: Bis diese Vision umgesetzt ist, dürfte es noch einige Jahre gehen.
Video – Brenzlige Situationen im Zürcher Morgenverkehr:
Ein anderes Thema war der Stauffacher, der komplett erneuert wird. Im Frühling beginnen die rund ein Jahr dauernden Arbeiten zur Umgestaltung der Tramhaltestelle. Die heutige Lage der Haltestelle der Linie 8 in der Stauffacherstrasse ist für den ab Dezember geplanten Einsatz von längeren Trams über die neue Tramverbindung Hardbrücke ungeeignet. Die Haltestelle wird deshalb auf die Südseite der Kreuzung Stauffacher-/Badenerstrasse verlegt. Neu gestaltet wird zudem der Vorplatz der Kirche zu St. Jakob am Stauffacher. Dabei werden auch einige Bäume gefällt, allerdings weniger als ursprünglich geplant.
Im Sommer fahren an einem weiteren Verkehrsknotenpunkt die Baumaschinen auf: am Central. Dort müssen Schienen und Strassenbelag ersetzt werden. Zudem werden die Traminseln verlängert und neue Dächer angebracht.
Der Stauffacher und das Central sind zwei von über 140 Projekten, welche das städtische Tiefbauamt in diesem Jahr umsetzt. Einschliesslich der Bauten für städtische Partner wie VBZ, EWZ oder Wasserversorgung erreicht das Bauvolumen im Jahr 2017 rund 225 Millionen Franken. Damit bewege man sich im langjährigen Durchschnitt, hiess es.
(Mit Material der SDA)
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