War die PJZ-Baustelle zu wenig überwacht?
Die unbekannten Brandstifter haben den Anschlag auf eine Trafostation ausserhalb des PJZ-Geländes verübt. Der Kanton prüft, die Sicherheitsmassnahmen zu verschärfen.
Vor zwei Wochen eingeweiht, und schon knallte es auf der Baustelle des künftigen Polizei- und Justizzentrums Zürich (PJZ). So laut und stark, dass Anwohner in der Umgebung in der Nacht auf den Montag von Explosionen aus dem Schlaf gerissen wurden.
Ein Container mit einer Mittelspannungstrafoanlage (22'000 Volt) der Elektrizitätswerke Zürich (EWZ) gerät dabei in Brand. Ein mehrstündiger Stromausfall war die Folge. Laut Stadtpolizei Zürich wurde ein gezielter Anschlag auf das PJZ verübt, denn Spezialisten schliessen eine technische Ursache für das Feuer aus. Wer die Täter sind und ob der Anschlag politisch motiviert war, wird von der Polizei abgeklärt.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage: War das Gelände zu wenig gut überwacht? Bereits vor vier Jahren haben Unbekannte massive Sachbeschädigungen an Maschinen und Fahrzeugen einer Aushubfirma verübt. Das erstaunt nicht, denn das Polizeizentrum ist in linksextremen und autonomen Kreisen seit vielen Jahren das Hassobjekt, zu dessen Sabotage immer wieder aufgerufen wird.
Provisorisches Holzgerüst
Für die bauliche Umsetzung und damit für die Sicherheit auf der Baustelle ist die HRS Real Estate AG in Frauenfeld als Generalunternehmerin verantwortlich. Deren Sprecherin Olivia Valier hält fest, dass die vom Brand betroffene Trafostation ausserhalb der Baustelle liege und damit auch ausserhalb des Sicherheitsperimeters der HRS Real Estate AG. Die beiden Trafostationen stehen nicht auf dem Baugelände, sondern an der Hohlstrasse, aufgestellt auf einem provisorischen Holzgerüst.
«Für die Sicherheit unserer Baustelle PJZ besteht ein Sicherheitskonzept, zu diesem können wir aber keine Aussagen machen», sagt Valier weiter. Werden die Sicherheitsmassnahmen nach dem Anschlag verstärkt? Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, könne man keine weiteren Auskünfte geben, so Valier.
Auftrag für Trafostationen kam vom Kanton
Die EWZ-Trafostationen stehen ungeschützt ausserhalb der eingezäunten Baustelle. «Der Standort wurde so gewählt, dass die Baustelle möglichst ungehindert zugänglich ist und der Bauablauf nicht behindert wird», sagt EWZ-Sprecherin Simone Isermann. Der Auftraggeber ist die kantonale Baudirektion. Das bestätigt Dominik Bonderer: «Wir haben die Trafostation bestellt». Nun müsse man abklären, was genau passiert sei, weshalb die Trafostation an diesem Standort «ungeschützt» war und wie es weitergehe. Bonderer: «Aufgrund des Vorfalls überprüfen wir gemeinsam mit allen Beteiligten die Sicherheitsmassnahmen und werden diese gegebenenfalls anpassen oder verschärfen.»
Laut EWZ können Trafostationen bei einem Brandanschlag nicht explodieren. Es können aber Lichtbogen auftreten. Eine tödliche Gefahr für Fussgänger oder Velofahrer habe aber nicht bestanden. «Unsere Trafostationen sind so gebaut, dass strommässig keine Unfälle passieren», sagt Isermann. Falls es zu einem Schaden komme, finde dieser innerhalb der Transformatorenstation statt. Die starke metallische Verkleidung diene dem Personen- und Sachschutz.
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