Was Elefanteneltern wissen sollten
Elefantenkinder spielen vor allem mit ihrem Rüssel. Und trötzeln können sie auch.
Robert Zingg, Kurator im Zoo Zürich, kennt sich mit Elefanten bestens aus. Wir haben ihn deshalb gefragt, was Elefanteneltern über ihre Sprösslinge wissen sollten. Eine Zusammenfassung:
Die ersten paar Monate ist Milch die einzige Nahrung. Junge Elefanten ruhen viel – und sind am Ende des Tages oft fix und fertig. Beim Schlafen werden die Babys von den Müttern und Tanten bewacht, es kommt aber auch vor, dass sie nachts aktiv sind. In den ersten Wochen wird aber reichlich geschlafen, auch tagsüber. Spielzeuge nutzen kleine Elefanten kaum. Anfänglich ist der Rüssel ein ausreichendes Mysterium. Später wird das Handling von Futter eine Herausforderung. Am ehesten spielen ähnlich alte Jungtiere zusammen. Sie balgen, machen Fangis und baden. Ein junger Elefant wird noch kein ausdauernder Schwimmer sein, aber schwimmen kann er. Die Haut aller Elefanten ist sensibel, darum schützen sich die Tiere vor Sonne und Stechinsekten, indem sie sich mit Sand bewerfen, suhlen oder baden. Dafür haben sie im Unterschied zu Menschenkindern einen richtigen Elefantenmagen. Solange die Milch nicht «über dem Ablaufdatum» ist, sollte das Junge keine Probleme haben.
Kleine Elefanten haben Bedürfnisse, die sich nicht immer mit jenen der Mutter decken, heisst: Sie trötzeln zuweilen. Grosse Diskussionen gibt es aber kaum, Elefantenmütter können sich da durchsetzen. Ältere Junge können aber sehr wohl andere Tiere ärgern, und Zurechtweisungen sind dann manchmal unzimperlich: Wer austeilt, muss auch einstecken können. Geschwister können eifersüchtig werden und versuchen, sich auch wieder an der Milch der Mutter zu bedienen – gegen deren Widerstand. Jüngere Geschwister sind zunächst aber meist einfach neugierig auf den Familienzuwachs.
Männliche Jungtiere sind im Spiel oft gröber als weibliche. Etwas älter, können sie mit ihrer Beharrlichkeit richtig lästig werden. Erziehung ist in jungen Jahren Weibchensache. Wenn die Jungbullen ihre Familie verlassen, schliessen sie sich oft älteren Bullen oder kleineren Bullengruppen an. Dort lernen sie, wie man ein richtiger grosser Bulle wird. Die grösste Gefahr, die dem Elefäntchen «O» droht, ist aber Herpes, da es noch keine Impfung dagegen gibt. Zwei Jungtiere sind im Zürcher Zoo daran gestorben. Dagegen helfen nur Mittel, die das Immunsystem der Jungen unterstützen. Helene Arnet
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