«Zum Glück findet man das Geld auf dem Boden»
Ob ein Date mit Meret Oppenheim oder ein Zmittag in der Kronenhalle – Alfredo Häberli bewegt sich am rechten Seeufer.

Jede Woche beantworten Personen, die Zürich prägen, unseren Fragebogen und verraten uns, was die Stadt für sie ausmacht. Heute: Designer Alfredo Häberli.
Zu welcher Uhrzeit ist Zürich am schönsten?
Ich liebe alle Städte am frühen Morgen, wenn sie langsam erwachen. Auf den Markt am Bürkliplatz zu gehen, ist nach wie vor ein Traum. Den Sonnenuntergang sehe ich am liebsten am Zürichsee, von dort aus, wo ich mit meiner Familie wohne.
Wo treffen Sie Freunde am liebsten in Zürich?
Vielleicht ist es ungeschickt, dies zu verraten; aber in der Kronenhalle-Bar zum Mittagessen.
Welche Hoffnung haben Sie aufgegeben?
Dass der Mensch nicht mehr Gebrauch von Gewalt macht.
Finden Sie den Zürichsee auch doof?
Ja. Immer dann, wenn sich viel zu viele Leute darum und darauf ansammeln.
An welchem Ort oder vor welcher Kulisse können Sie nicht widerstehen, ein Selfie zu machen?
Ich selbst gehöre ganz bestimmt nicht zu meinen Fotosujets.
Welches Hintergrundbild ist auf Ihrem Smartphone zu sehen?
Ein abstraktes, konstruktives, farbiges Bild.
Funktioniert Zürich auch ohne Geld?
Fast nicht. Aber zum Glück findet man das Geld auf dem Boden im Hotel
Mein perfekter Abend
Kino
– Nachmittagsvorstellung im Le Paris, zum Beispiel «Le Mans 66»,19 Franken Apéro
– Drink «Mauritz» im Ristorante Serge im Seefeld,13.50 Franken Nachtessen
– Menü in der Bauernschänke am Rindermarkt:
Sauerteig vom Eigenbrötler/Tunke,6.40 Franken
Schwarzwurzel/Eigelb/Herbsttrüffel,32 Franken
Brüggli-Lachsforelle/Gemüsepickels,39 Franken
Dazu eine Zitrusfrüchte-Limonade,6 Franken Ausgang
– Tanzen im Club Zukunft,25 Franken
– Eine Vinylplatte kaufen,25 Franken Ausgaben total:
166 Franken
Auf welcher Wiese schauen Sie gern in den Himmel?
Vor Jahrzehnten war es in der Badi Enge und seit kurzem auch bei der Badestelle Steinrad in Herrliberg.
Auf welchen Luxus wollen Sie nicht verzichten?
Nicht mit der Zeit zu gehen.
Wer oder was ist die Liebe Ihres Lebens?
Seit
Ihr Züri-Soundtrack?
«Les filles du Limmatquai» von Stephan Eicher.
Alfredo Häberlis Züri-Soundtrack: «Les filles du Limmatquai». Video: Youtube/Stephan Eicher
Welches ist das schönste Objekt in Zürich?
Wenn das Objekt gross sein darf, dann der Pavillon Le Corbusier.
Ihr Lieblingsstück in der Sammlung des Museums für Gestaltung?
Der Museumsbau selbst, mit seiner neu renovierten Halle.
Wo hatten Sie Ihr schönstes Date?
Als ich sehr jung war mit der Künstlerin Meret Oppenheim in einer Galerie am Römerhof – ohne zu wissen, wer sie war.
Mit welcher Zürcherin würden Sie gern eine Nacht verbringen?
Mit der Skulptur «L’ange Protecteur» von Niki de Saint Phalle, die im HB hängt.
Wo trinken Sie am liebsten einen Kaffee?
Früh, dann, wann es noch Platz hat, im Teecafé Schwarzenbach.
Welches ist der Geruch Ihrer Kindheit?
Eine Mischung aus Pferden und Pferdestärken: Ich bin auf dem Land in Argentinien aufgewachsen, drei Kilometer von einer Autorennstrecke entfernt.
Wo findet einen in Zürich das Glück?
Wenn das Geld schon am Boden liegt, dann im Himmel.
Der gebürtige Argentinier Alfredo Häberli (55) gehört zu den bekanntesten Industriedesignern der Schweiz. Er lebt seit 1977 in Zürich und betreibt beim Bahnhof Tiefenbrunnen seit
Erstellt: 18.11.2019, 18:22 Uhr
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