Von Ueli Zoss, Küsnacht
Von Ueli Zoss, Küsnacht In der Curling-Halle der Kunsteisbahn Küsnacht (KEK) starteten die Davoserinnen um Skip Mirjam Ott in der Vorrunde mit einer Niederlage gegen Russland, angeführt von Ludmilla Priwiwkowa. In der Folge gewannen sie fünf Spiele in Serie, ehe Ott zusammen mit ihren Teamkolleginnen Janine Greiner, Carmen Küng und Carmen Schäfer im Final abermals auf die russischen Europameisterinnen von 2006 traf und mit einem 8:4-Erfolg Revanche nahm. Für Ott war es ein Heimspiel. Sie trainiert regelmässig in Küsnacht. In der KEK bereitete sie sich ebenso auf die Olympischen Winterspiele in Vancouver vor. Nach zweimal Silber 2002 in Salt Lake City und 2006 in Turin war für die 38-Jährige im vergangenen Februar Gold das grosse Ziel. Nach einer Aufholjagd in der Round Robin rückte dieses Vorhaben in Reichweite, ehe die Schweizerinnen in den Halbfinals an den nachmaligen Olympiasiegerinnen aus Kanada 5:6 scheiterten und auch das Spiel um Bronze gegen China verloren. «Die Enttäuschung über die verpasste Medaille war gross, aber wir beschlossen, zusammen weiterzumachen», sagte Ott während einer Wettkampfpause in der KEK. Die Betriebswirtschafterin arbeitete nach der professionellen Olympiavorbereitung wie auch ihre Teamkolleginnen aber wieder zu 80 Prozent. Ihre 15. Saison im Spitzencurling nahm Ott sehr erfolgreich in Angriff. Zum Auftakt der europäischen Champions Tour hatte sie mit Davos bereits in Oslo gewonnen. GC-Curling als Organisator Auch die vierte Auflage des Turniers in Küsnacht stand unter dem Patronat der Curling-Sektion des Grasshopper-Clubs Zürich. Zur Entstehung der Veranstaltung sagt Hans Blaser, verantwortlich für das Sponsoring des Budgets von 42 000 Franken: «Wir organisieren das Turnier nicht nur aus Enthusiasmus und Freude am Curling. Die Mitglieder der verschiedenen GC-Sektionen beschlossen vor ein paar Jahren, dass jede Sportart einen internationalen Anlass durchführen sollte. Wir vom Curling entschieden uns für ein Frauenturnier.» Entgegen kommt GC, dass die europäische Champions Tour den Sitz in Zürich hat. Deshalb kommen auf der Tour nebst Küsnacht mit Basel, Wetzikon und Bern weitere Schweizer Veranstalter zum Zug. Ausserdem stehen Oslo, Stockholm und Glasgow auf dem Programm. Als Blaser in der letzten Woche dieser Zeitung entnommen hatte, dass Basel mit einem Preisgeld von 32 000 Franken Küsnacht als bestdotiertes Turnier den Rang abgelaufen hatte, beschloss er spontan, die ursprüngliche Dotierung um 3000 Franken zu erhöhen. «Mit dem Preisgeld von 33 000 Franken sind wir wieder Spitze», sagt Blaser mit einem Lächeln. Spielleiter als Chauffeur Die Spesen mussten die insgesamt zwölf Teams selbst berappen. Die weiteste Anreise hatten die Russinnen, die einzigen Profispielerinnen im Feld. «Wir trainierten vor dem Flug nach Zürich in Calgary», sagte Skip Priwiwkowa. Die Russinnen logierten im Hotel Rössli in Zumikon. Renato Hächler, Spielleiter, Vorstandsmitglied und aktiver NLB-Spieler bei den Grasshoppers, chauffierte die Moskauerinnen jeweils an die Wettkampfstätte und zurück. Hächler verfolgte speziell die Spiele der GC-Frauen. Mit Siegen gegen die Engländerinnen, Aarau und die Schwedinnen aus Sundbyberg schlug sich das Gastgeberteam achtbar. Skip Nicole Dünki war über die Leistung ihres jungen Teams erfreut: «Wir schnitten gegen Top-Teams gut ab. Das Turnier selbst ist auch ein Top-Anlass.» Auch die deutsche Olympiasechste Andrea Schöpp, die das Spiel um Rang 3 gegen Schottland 5:3 gewann, fand lobende Worte: «Küsnacht hat einen festen Platz in unserer Saisonplanung.» Mit ein Grund ist auch das lukrative Preisgeld. «In unserem Sport gibt es nicht viele Turniere, die besser dotiert sind.» Über eine hübsche Summe konnten sich vor allem die Davoserinnen um Mirjam Ott freuen. Sie strichen das Preisgeld in der Höhe von 12 000 Franken ein. Mirjam Ott (links) spielte die Steine in Küsnacht am präzisesten. Foto: Flurin Bertschinger
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