Kurden protestieren gegen «Massaker» in der Türkei
Kurdische Demonstranten verurteilten an einem Demonstrationszug durch Zürich die türkische Offensive gegen die PKK. Diese soll auch im neuen Jahr fortgesetzt werden.
Mehrere Hundert kurdische Demonstranten protestierten am Samstagnachmittag gegen die türkische Offensive gegen die Arbeiterpartei PKK. Der Protestzug verlief vom Helvetiaplatz zum Hauptbahnhof, von da soll es wieder zurück zum Ausgangspunkt gehen.
«Alle Besetzer raus aus Kurdistan!», skandierten die Demonstranten auf dem Weg, der auch am Tamedia-Hauptgebäude an der Werdstrasse vorbeiführte. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte erst kürzlich in seiner Neujahrsansprache angekündigt, die PKK «bis zum Ende» bekämpfen zu wollen.
Parolen und Böller: Der Demonstrationszug vor dem Tamedia-Gebäude in der Werdstrasse (Video: TA/Hannes von Wyl).
Der Umzug, an dem auch das Bündnis demokratischer Kräfte in der Schweiz IDGB und die Revolutionäre Jugend Zürich teilnahmen, war bewilligt und wurde von der Polizei begleitet. Zwischenfälle habe es bislang keine gegeben, heisst es bei der Stadtpolizei Zürich.
Panzer in Kurdenstädten
Im Juli entflammten nach mehr als zwei Jahren Feuerpause erneut Kämpfe zwischen der PKK und der türkischen Regierung. Seit rund zwei Wochen gehen Sicherheitskräfte in einer Grossoffensive gegen die PKK im Südosten der Türkei vor. Immer wieder werden Ausgangssperren in mehreren Bezirken verhängt. Die Armee setzt nach Angaben von Augenzeugen Panzer in den Städten ein.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) beklagte in einem kürzlich veröffentlichten Bericht Rücksichtslosigkeit gegenüber den Anwohnern und forderte eine unabhängige Untersuchung zur Todesursache von zivilen Opfern.
Erdogan sagte, im gesamten Jahr 2015 seien 3100 «Terroristen» und 200 Sicherheitskräfte getötet worden. Er drückte sein Bedauern über Zivilisten aus, die während der Kämpfe ums Leben kamen, nannte jedoch keine Zahl. Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen wurden seit Juli mehr als 100 Zivilisten getötet.
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