Zürichs Ausstieg aus der Atomenergie besiegelt
Die Stadt Zürich wird langfristig aus der Atomenergie aussteigen. Stadtrat Andres Türler hofft, dass dieser Entscheid auch andernorts zu einem Umdenken anregt.
Andres Türler, die Stadt Zürich sagt Ja zu ehrgeizigen und verbindlichen Energiezielen. Was sagen sie zur Deutlichkeit des Resultates? Obwohl das Thema hochkomplex ist, hatten wir eine hohe Stimmbeteiligung und ein deutliches Resultat. Das freut mich besonders. Wir sind an einem Punkt, an dem wir Weichen stellen. Ich spüre deutlich einen Pioniergeist, wie es ihn vor 100 Jahren schon einmal gab. Damlas entschied man sich, eine Hochspannungsleitung von Sils im Domleschg nach Zürich zu ziehen, obwohl mehrere Gutachten sagten, das sei nicht möglich. Und heute macht man das auf der ganzen Welt. Ich freue mich, dass wir uns nun für eine nachhaltige Energiepolitik entschieden. Die Ziele sind ehrgeizig, aber viele kleine Schritte werden dorthin führen.
Kritiker halten die Ziele für unrealistisch und prognostizieren eine Stromlücke. Einen Teil der Bevölkerung teilt diese Sorge. Wie gehen sie damit um? Die Kernenergieanlagen, die wir haben, dürfen wir behalten, bis die Konzessionen auslaufen. Mit dem Geld, das wir in dieser Zeit verdienen, können wir unsere Energiezukunft mit erneuerbaren Energien sichern und Wasserrechtskonzessionen erwerben. Die Steuerzahler werden dadurch nicht belastet, sondern die Rechung des EWZ.
Zürich fährt jetzt einen ganz eigenen Kurs in der Energiepolitik. Das alleine löst die Probleme nicht. Was also nützt der Entscheid wirklich? Für die Stadt Zürich ist jetzt klar, wie es weiter geht. Wir wollen eine nachhaltige Zukunft. Wenn die Stadt Zürich etwas macht, heisst das noch lange nicht, dass es alle nachmachen. Aber vielleicht entwickeln wir uns zu einem Vorbild, vielleicht löst dieser Entscheid auch andernorts Diskussionen aus.
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