Gnadenlos gute Kunst
Die Liste der Ausstellungen im kommenden Jahr ist ziemlich knackig. Hier unsere Highlights.

Olafur Eliasson
17.1.–22.3. Kunsthaus
Paukenschlag zum Jahresstart: Der Mann, der 2003 eine künstliche Sonne in der Tate Modern aufgehen liess, knöpft sich unser Kunsthaus vor. Anders ausgedrückt: Herz-, Hirn- und Bauchstimulation auf 1000 m2.
Games
17.1.–13.4. Landesmuseum
Pacman wird da sein, Donkey Kong auch, Super Mario sowieso, wenn das Landesmuseum die auch schon wieder 50-jährige Geschichte der Compi-Games aufrollt. Liebe Nerds, haltet euch fest: Man darf auch spielen.
Brigitte Kowanz / Otto Piene
6.2.–10.5. Haus Konstruktiv
Ein Doppel, wie man es im düsteren Februar braucht. Denn wir sprechen hier von zwei regelrechten Lichtmagiern: Um die Wienerin Kowanz fluo- und phosphoresziert es seit den 80er-Jahren, und ihr deutscher Kollege Piene († 2014) schuf gar schon in den 60ern Lichtballette und Rauchbilder.
Gilbert & George
22.2.–10.5. Kunsthalle Zürich & Luma Westbau
Sie sind stets so akkurat gestylt wie die Queen und so tabulos wie Monty Python: Nichts in der zeitgenössischen Kunst ist britischer als dieses Paar. Jetzt macht ihre grosse Wanderretrospektive auch bei uns halt. Oh my!
Carl Spitzweg
29.2.–2.8. Kunstmuseum Winterthur Reinhart am Stadtgarten
Brav-biedermeierliche Bildchen? Nicht doch. Wer beim Münchner Meister (1808–1885) ganz genau hinsieht, erspürt hauchfeine gesellschaftskritische Spitzen.
Potential Worlds 1 + 2
Teil 1: 7.3.–31.5., Teil 2: 13.6.–18.10. Migros-Museum
Was war 2019 DAS Thema? Neben dem Brexit, natürlich? Das Klima, genau. Kein Wunder, gibts derart viel Kunst dazu, dass diese Schau auf zwei Etappen verteilt werden musste.
Zürich schwarz auf weiss II: Arbeitswelten
19.3.–17.5. Photobastei
Noch mal tuts die Photobastei mit dem Baugeschichtlichen Archiv – und zeigt, dass das Züri unserer (Ur-)Grosseltern noch Auto-, Zigi- und Schnapsfabriken zu bieten hatte. Verblüffend.
Nonnen
20.3.–19.7. Landesmuseum
Schwarz, weiss, schwarz, weiss, schwarz, weiss, bumm – was ist das? Eine Nonne, die die Treppe runterfällt. Und jetzt ohne Geblödel: Diese Schau zeigt, was ein Klostereintritt im Mittelalter Frauen alles ermöglichte: ein Überleben ohne Ehe, Bildung, Einfluss. Ganz schön subversiv, oder?
Schall und Rauch – Die wilden Zwanziger
24.4.–19.7. Kunsthaus
Im Rahmen der Zürcher Festspiele erfährt man hier, wie Josephine Baker & Co. bis heute Kunst generieren.
Sehnsucht Natur
1.5.–6.9. Museum Rietberg
Seit 1000 Jahren transportieren Landschaften in der chinesischen Kunst versteckte Botschaften. Jetzt werden sie aufgeschlüsselt.
Moment.Monument / Lutz & Guggisberg
16.5.–23.8. (L & G bis 18.10.) Kunstmuseum Winterthur beim Stadthaus
Skulptur so frisch, dass sie fast noch zappelt, dazu darf eins unsrer liebsten Kreativduos die Haussammlung «hacken»: das Kunstmuseum Winti in Hochform.
Mira Schendel
4.6.–6.9. Haus Konstruktiv
Wie wurde eine nach São Paolo emigrierte Zürcherin (1919–1988) zu einer der bedeutendsten Künstlerinnen Südamerikas? Die erste (!) ihr gewidmete Ausstellung in einem Schweizer Museum hat Antworten parat.
Robert Frank – Memories
6.6.–11.10. Fotostiftung Schweiz
Am 9. September ist er in Kanada gestorben, «unser» Robert Frank. Nun tröstet die erste postume Ausstellung mit wenig bekannten Frühwerken, aber natürlich auch wichtigem Material zu «The Americans». Ein Muss.
Street. Life. Photography.
5.9.–10.1.21 Fotomuseum Winterthur
7 Kapitel zu 7 Jahrzehnten Street-Photography. Ja, auch mit Diane Arbus, und ja, auch mit Joel Meyerowitz. Wir prognostizieren jetzt mal, dass manche Fans im Herbst so gut wie ins Fotomuseum zügeln werden.
Ara Güler
Im Herbst Photobastei Falls Sie je in ein Schwarzweissfoto von Istanbul verliebt waren – es stammte ziemlich sicher von ihm. 2018 ist der Türke mit armenischen Wurzeln 90-jährig verstorben; diese Schau hat er aber noch mitgestaltet.
Rose Wylie
Im Herbst Museum Langmatt, Baden Louise Bourgeois, Yayoi
Kusama, Geta Bratescu … und nun stösst also auch diese 85-jährige Britin zur erlauchten Runde der Spätentdeckten. Ihre Grossformate erinnern an Basquiat, sind aber roher, punkiger.
Ottilie Wilhelmine
Roederstein 4.12.–5.4. Kunsthaus
Ihre Vornamen mögen nach Stricknadeln und Sonntagsmesse klingen – aber für solchen Guguus hatte diese Frau keine Zeit: weil sie viel zu beschäftigt damit war, die bekannteste Schweizer Künstlerin um 1900 zu sein. Warum hat man sie danach bloss vergessen? Eine fantastische Wiederentdeckung.
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