Die Jazz-Highlights in Zürich
9 Tage, 12 Spielstätten und 28 Konzerte: Am Zürcher Jazzfestival Unerhört reiht sich ein Highlight ans andere. Ein Überblick.

Jim Black, Ludwig Wandinger, Luca Aaron, Trio Heinz Herbert & Joanna Duda
Drumsets, Tasten und richtig viel Elektronik: Der zweite Unerhört-Abend verspricht ein enorm breites Experimentierfeld. Zuerst treten Neo-Berliner und Ausnahmedrummer Jim Black, Ludwig Wandinger (dr, electr) und Luca Aaron (g, electr) im Trio auf. Anschliessend spielt die polnische Künstlerin Joanna Duda (keys, electr) mit dem Trio Heinz Herbert und bringt ihre Virtuosität mit jener der drei Schweizer zusammen. Wuchtig und filigran zugleich!
Schlosserei Nenniger, Grubenstr. 29 So 24.11. 17 Uhr 30 / 25 Franken
Melinda Nadj Abonji, Simone Keller, Michael Flury
Poesie, Piano, Posaune: Die Uraufführung des Trios von Melinda Nadj Abonji (voc, text), Simone Keller (p) und Michael Flury (tb) unter dem Namen «Mit allen zehn Fingern dem Weltklavier in die Tasten fallen, dass es dröhnt» vereint Lyrik mit Musik. Im Programm verpackt ist eine Hommage an Rosa Luxemburg, eine der einflussreichsten Frauen der europäischen Geschichte, sowie an Galina Ustwolskaja; sie gilt als eine der wichtigsten Komponistinnen Russlands.
Theater Rigiblick, Germaniastr. 99 Mo 25.11. 20 Uhr 45 / 40 / 35 Franken
Herbie Kopf & Ensemble der Hochschule Luzern – Musik
Die jährliche Zusammenarbeit des Unerhört-Jazzfestivals und der Hochschule Luzern – Musik findet dieses Mal mit dem E-Bassisten Herbie Kopf statt. Dieser ist ein langjähriger Akteur der hiesigen Jazzszene, hat weltweit getourt und mit vielen wichtigen Namen gespielt. Der Zürcher ist aber auch seit über 20 Jahren als Dozent in Luzern tätig und ergründet nun fürs Unerhört mit einer Auswahl Musikstudierender als Oktett die Improvisation zwischen Jazz und Klassik.
Jazz im Seefeld, GZ Riesbach Mi 27.11. 19.30 Uhr Mindestkollekte 10 Franken
Vera Kappeler Solo
Vera Kappeler gehört zu den spannendsten Tastenkünstlerinnen der Schweiz. Fern aller Stilgrenzen spielt sie an Instrumenten wie dem Klavier, der Orgel oder dem Harmonium, benützt aber beispielsweise auch Spielzeug zum Musizieren. Vom Jazz-Piano-Trio über freie Improvisation bis hin zu Volksmusikprojekten ist die Baslerin so in den verschiedensten Feldern tätig, was ihr unter anderem als erste Frau den Suisa-Musikpreis bescherte. Am Unerhört gibt es Kappeler im intimen Rahmen am Flügel zu hören.
Kulturhaus Helferei, Kirchgasse 13 Di 26.11. 18 Uhr 30 / 25 Franken
Dave Gisler Trio & Jaimie Branch
Mit Jaimie Branch betritt die derzeit wohl angesagteste Trompeterin Amerikas die Zürcher Bühne. Mit dem zweiten Album ihrer Band Fly or Die, auf dem ein wilder Mix aus freier Improvisation und stupenden Grooves zu erleben ist, begeistert sie zurzeit die Fachpresse und kommt im Januar auch ins Zürcher Moods. Am Unerhört jedoch tritt sie als Höhepunkt einer kleinen Schweiz-Tour mit dem hochvirtuosen Dave Gisler Trio auf. Dessen Kopf, Gitarrist Dave Gisler, hat dafür extra neue Stücke komponiert.
Rote Fabrik, Seestr. 395 Fr 29.11. 19.30 Uhr 45 / 37 Franken
Tomeka Reid Solo
Was Jaimie Branch für die US-Jazzszene an der Trompete, ist Tomeka Reid am Cello: eine «New Jazz Power Source», wie sie die «New York Times» betitelte. Reid spielte in Ensembles von wichtigen Visionären der amerikanischen Free-Historie wie Roscoe Mitchell oder Anthony Braxton, arbeitete aber auch mit grossartigen Kolleginnen wie der Gitarristin Mary Halvorson und Jaimie Branch zusammen. Dass sie auch solistisch eine Macht ist, demonstriert sie am vorletzten Unerhört-Abend auf ihrem Instrument. Rote Fabrik, Seestr. 395 Sa 30.11. 19.30 Uhr 45 / 37 Franken
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