Immer lauter
Laura Jones ist DJane und erfolgreich. Sie weiss: Für viele Männer ist das ein Widerspruch.

Nicht nur auf den Strassen, auch im Club wächst die feministische Bewegung: Immer mehr DJanes wollen nicht akzeptieren, dass fast ausschliesslich ihre männliche Kollegen gross Karriere und Geld machen. Unterstützung kriegen die Frauen zum Beispiel von zwei Plattformen des Medienunternehmens Vice, welche mit dem Getränkehersteller Smirnoff die Initiative «Equalizing Music» lancierten. Das Ziel? Die Anzahl weiblicher, elektronischer Headlines bis 2020 zu verdoppeln. Der Weg? Mit Musikhören, Teilen. Und mit einem Film und einer Seite, auf der fünfzig DJanes und Produzentinnen aus aller Welt porträtiert werden.
So auch Laura Jones. Sie war die erste Frau, die eine Residency im Back to Basics in Leeds erhielt, einem der ältesten Clubs der Welt. Ausserdem veröffentlicht die Engländerin seit Jahren auf verschiedenen etablierten Techno- und Hose-Labels und wird international ?gebucht. Dass sie diesen Erfolg sich selbst zu verdanken hat, glauben ihr viele Männer nicht. Label-Verantwortliche fragen sie, wer eigentlich ihre Musik produziert. Journalisten gehen davon aus, dass ihr Freund sie zum Auflegen gebracht hat. «Schon allein die Formulierung ‹Meine liebste DJane› ist beleidigend. Wieso muss ich einen männlichen Lieblings-DJ und eine weibliche Lieblings-DJane haben? Kann ich nicht einfach einen Lieblings-DJ haben?», fragt Jones. Sie will dieses Denken ausrotten, mehr Frauen hinter Mischpults sehen, sich gegen Diskriminierung und Vorurteile wehren. Klar, hat sie sich nicht nur von elektronischen Pionierinnen wie Delia Derbyshire und Suzanne Ciani inspirieren lassen: «Nina Simone ist ein grosses Vorbild, als Pianistin und als Frau, die keine Angst hatte, die Probleme ihrer Zeit anzusprechen.» Denn Jones weiss: Nur Lieder zu teilen, wird keine Gleichberechtigung bringen.
Samstag 23 Uhr, Frieda's Büxe.
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