Zumikon erhöht Steuern nur um 3 statt 6 Prozent
Mit dem höheren Steuerfuss von 76 Prozent ist Zumikon nicht mehr steuergünstigste Gemeinde im Kanton.
Zumikon - Von 73 auf 79 Prozent wollten die Zumiker Behörden den Steuerfuss erhöhen, doch die Stimmbürger machten ihnen am Montag einen Strich durch die Rechnung. Die Gemeindeversammlung stellte gleich mehrere Anträge, den Steuerfuss nicht oder weniger stark zu erhöhen.
Die Versuche, bei der Politischen Gemeinde eine Erhöhung um 3 Prozent zu verhindern, blieben zwar chancenlos - weshalb definitiv nicht mehr Zumikon, sondern Neerach die steuergünstigste Gemeinde im Kanton ist - die geplante Erhöhung des Steuerfusses der Schulgemeinde um ebenfalls 3 Prozent kam aber nicht zustande: Nachdem zahlreiche Bürger die bereits vier Stunden dauernde Gemeindeversammlung vorzeitig verlassen hatten, stellte der Zumiker Raphael Widmer erfolgreich den Antrag, den Steuerfuss der Schulgemeinde auf dem heutigen Niveau zu belassen.
Milizsystem stösst an Grenzen
Für die Schulpflege war dies eine erneute unangenehme Überraschung. Und möglicherweise war der Entscheid auch ein Denkzettel der Stimmbürger für die umstrittenen Pläne der Behörde mit den Schulhäusern Juch und Farlifang. Letzte Woche hatte die Schulpflege diese Vorlagen kurzfristig zurückgezogen - wegen eines vermeintlichen Verfahrensfehlers. Kurz vor der Gemeindeversammlung hatte sich dann aber herausgestellt, dass dies unnötig gewesen war. Die Behörden hatten das Problem noch einmal mit ihrem juristischen Berater angeschaut und gemerkt, dass sich dieser geirrt hatte, als er einen Verfahrensfehler ausgemacht hatte. «Der ganze Wirbel wäre nicht nötig gewesen», sagte Schulpräsident Martin Kessler (parteilos). Der Vorfall habe die Grenzen des Milizsystems ungeschminkt offengelegt. Denn die Behörden müssen sich mangels juristischer Kenntnisse in ihren Entscheiden immer häufiger auf Berater abstützen.
Nicht nur beim Steuerfuss erlitten die Behörden eine Niederlage. Das Stimmvolk verweigerte auch den Baukredit von 3,45 Millionen Franken für den Ausbau der Tiefgarage beim Dorfplatz. Es befürwortete lediglich die Umzonung des dafür benötigten Landes (TA vom Dienstag). Ein Ja gab es hingegen zur neuen Polizeiverordnung. Ebenso hiessen die Anwesenden den Antrag der Behörden gut, erst später als geplant, nämlich bis Ende 2011, einen Bericht zu den Auswirkungen der Einheitsgemeinde vorzulegen. (miw)
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