Zurück in die gute alte Zeit von Sex, Drugs und Rock 'n' Roll
Ein bekiffter Chandler mit Hawaiihemd: In Thomas Pynchons neuem Roman «Natürliche Mängel» taumelt ein gutmütiger Privatdetektiv durch einen Sumpf von Versuchung und Intrige.

Sechzehn Jahre lagen zwischen den «Enden der Parabel» und «Vineland», neun zwischen «Mason & Dixon» und «Gegen den Tag». Jetzt, nur vier Jahre nach Thomas Pynchons letztem grossen Streich, kommt schon wieder eine neue «Hippiephanie» vom bekanntesten Unbekannten der US-Postmoderne: Pynchon macht es auf seine alten Tage offenbar immer schneller, kürzer und gnädiger. «Natürliche Mängel», so der deutsche Titel von «Inherent Vice» (einem Begriff aus dem Seerecht), ist mit knapp 500 Seiten schmaler und zugänglicher als alle Pynchon-Romane seit «Die Versteigerung von No. 49».