Zwei «Angriffe von innen» in Afghanistan
In Kabul hat erstmals eine afghanische Polizistin einen Mitarbeiter der amerikanischen Streitkräfte erschossen. Und im Norden des Landes tötete der Chef eines Polizeipostens fünf seiner Kollegen.

Eine afghanische Polizistin hat ein Mitglied der US-Streitkräfte auf dem Gelände des Polizeichefs in der Hauptstadt Kabul erschossen. Dies teilten die Nato-Truppen in Afghanistan (Isaf) sowie die Polizei mit.
Der Getötete sei ein US-amerikanischer Berater der Polizei gewesen. Es handle sich um den ersten Angriff einer Frau, die für die afghanischen Sicherheitskräfte gearbeitet und ein Mitglied der Nato-geführten Truppen am Hindukusch in einem Insider-Angriff getötet habe.
Polizist erschiesst fünf Kollegen
Im Norden Afghanistans hat am Montag ein Polizist fünf Kollegen erschossen. Das teilte der Polizeichef der Provinz Dschawsdschan, Abdul Asis Gairat, mit. Der Angreifer war demnach der Chef eines Polizeipostens in der Provinz.
Bei den Opfern handelte es sich um Polizisten, die von US-Soldaten ausgebildet werden, um nach dem Abzug der ausländischen Kampfeinheiten ab 2014 die innere Sicherheit zu gewährleisten. Der Täter sei nach dem Vorfall zu den aufständischen Taliban übergelaufen, sagte Gairat.
Zerstörtes Vertrauen
Die «Angriffe von innen» gehen zum Teil darauf zurück, dass die fundamentalistischen Taliban die afghanischen Sicherheitskräfte unterwandern. Allein in diesem Jahr sind 52 ausländische Soldaten durch Afghanen umgebracht worden, die Polizei- und Armeeuniformen trugen. Die Attentate werden im Nato-Jargon auch «Green on Blue» genannt (siehe Grafik).
Das Vertrauen der Nato-Truppen zu ihren afghanischen Verbündeten hat unter diesen Zwischenfällen erheblich gelitten. Die Nato will ihren Kampfeinsatz in Afghanistan bis Ende 2014 beenden und bis dahin die Sicherheitsverantwortung komplett an die Afghanen übergeben.
sda/AFP/kle/rub
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