Zwei Tote bei Aufruhe in Tunesien
Im Nordwesten des Landes hat die Polizei auf eine aufgebrachte Menge geschossen. Zwei Menschen starben.
Nach Angaben des Innenministerium wurden 17 weitere Menschen verletzt. Laut Angaben von Augenzeugen und Gewerkschaftsvertretern starben zwei weitere Menschen auf dem Weg ins Spital. Offiziell bestätigt wurde dies allerdings nicht. Der amtlichen tunesischen Nachrichtenagentur zufolge hatten rund 1000 Menschen die Polizeiwache in der Stadt Kef angegriffen, nachdem sich der Polizeichef einer Person gegenüber ungebührlich verhalten habe. Augenzeugen sagten dem staatlichen Fernsehen, der Polizeichef habe eine Frau geschlagen.
Vom Innenministerium waren hierzu keine näheren Auskünfte zu erhalten. Es bestätigte aber, dass der Polizeichef festgenommen wurde und Ermittler auf dem Weg nach Kef seien. Der Regionalpräfekt Mohamed Nadschib Tlidschali rief am Abend im Radio zur Ruhe auf. Er erklärte, der Polizeichef sei selbst ins Spital eingeliefert worden.
Schüsse in die Menge
Die etwa 1000 Bürger hätten nach der Missetat des Polizeichefs die Wache mit Steinen sowie kleinen Brandbomben angegriffen, teilte das Innenministerium mit. Ausserdem habe die Menge zwei Fahrzeuge in Brand gesetzt, darunter ein Polizeiauto. Die Polizei habe Tränengas eingesetzt und später in die Luft geschossen, um die Demonstration zu zerstreuen. Erst dann sei auf die Menge geschossen worden, hiess es in der Mitteilung.
Der jüngste Zusammenstoss zwischen Polizei und Bürgern scheint der schwerste seiner Art zu sein, seit der frühere Präsident Zine al- Abidine Ben Ali nach wochenlangen Protesten im vergangenen Monat ins Exil nach Saudiarabien flüchtete. Bei dem Volksaufstand in dem nordafrikanischen Land waren nach UNO-Angaben mindestens 147 Menschen getötet und 510 verletzt worden.
SDA
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