Zweite Leiche aus 4000 Metern Tiefe geborgen
Ein Bergungsteam hat heute eine zweite Leiche aus dem Wrack der vor zwei Jahren in den Atlantik gestürzten Air-France-Maschine geholt. Die sterblichen Überreste sind an Bord eines Bergungsschiffs gebracht worden.
An Bord des Bergungsschiffes «Ile de Sein» hätten Experten Gewebeproben für einen möglichen DNA-Test entnommen, teilte die französische Polizei in Paris mit. Erst am Vortag hatte das Team in einer beispiellosen Aktion eine erste Leiche aus 4000 Metern Meerestiefe geborgen.
Noch nie war zuvor ein Todesopfer nach so langer Zeit aus einer solchen Tiefe aus dem Wasser geholt worden. Unklar blieb weiter, ob die Bergung aller Leichen technisch machbar ist. Ein Bergung wird zudem nicht von allen Hinterbliebenen befürwortet.
Proben werden nach Paris geschickt
Die von den Leichen entnommenen Proben sollen zusammen mit den beiden Anfang der Woche gefundenen Flugschreibern der Unglücksmaschine nun nach Paris geschickt werden. Dort sollen Experten dann festgestellen, ob eine Identifizierung der Opfer durch ihr Genmaterial überhaupt noch möglich ist.
Experten waren eigentlich davon ausgegangen, dass die Leichen durch die lange Zeit bei niedrigen Temperaturen und geringem Sauerstoffgehalt auf dem Meeresgrund gut erhalten sein könnten.
Innert Tagen skelettiert
Meeresbiologen wiesen aber darauf hin, dass es in der Tiefsee Aasfresser gebe, die gar grosse Kadaver wie die von Walen binnen Tagen bis Wochen skelettieren können. Durch die Bergung und den Kontakt mit der Luft können sich zudem sterbliche Überreste rasch zersetzen.
Der Airbus war am 1. Juni 2009 auf dem Weg vom brasilianischen Rio de Janeiro nach Paris mit 228 Menschen an Bord in den Atlantik gestürzt. Nur etwa 50 Leichen konnten nach dem Absturz geborgen werden. Warum der Airbus verunglückte, ist noch unklar. Aufschluss erhoffen sich die Ermittler nun von den gefundenen Flugschreibern.
SDA/pbe
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch